
Wälzlager
Wälzlager sind Lager, bei denen rollende Körper zwischen einem Innenring und einem Außenring die Reibung verringern. Im Vergleich zu Gleitlagern ist der Reibungsverlust bei Wälzlagern mindestens zehnmal niedriger. Somit kommt es zu einer deutlich geringeren Verlustleistung. Wälzlager sind wegen ihres äußerst präzisen Fertigungsaufwandes jedoch meist teurer als Gleitlager. Die Toleranzen liegen im Bereich weniger Tausendstel Millimeter – und das obwohl die Lager millionenfach produziert werden. Sie kommen u. a. in Autos und Elektrogeräten zum Einsatz.
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Was ist ein Wälzlager und wo wird es eingesetzt?
Wälzlager sind elementare Komponenten im Maschinen- und Anlagenbau und gehören zur Grundausstattung der modernen Antriebstechnik. Sie übertragen Lasten zwischen beweglichen Bauteilen und sorgen für eine reibungsarme Dreh- oder Linearbewegung. Die Auswahl der richtigen Lagerbauform – ob Rillenkugellager, Zylinderrollenlager oder Pendelrollenlager – hängt dabei stark von den Anforderungen an Drehzahl, Belastung und Einbauraum ab.
Ob in Elektromotoren, Fahrzeugachsen, Industriegetrieben oder Werkzeugmaschinen: Wälzlager sichern die Effizienz, Langlebigkeit und Sicherheit vieler technischer Systeme. Auch in der Medizintechnik, Lebensmittelverarbeitung oder Robotik kommen spezialisierte Lager zum Einsatz. Dabei ist der Werkstoff entscheidend: Häufig werden Lager aus hochfestem Stahl oder Edelstahl eingesetzt. Für Anwendungen mit besonderen hygienischen Anforderungen oder Korrosionsgefahr bieten sich Modelle mit lebensmittelkonformer Schmierung und Spezialdichtungen an.
Ihre kompakte Bauweise, hohe Leistungsfähigkeit und vielseitige Verfügbarkeit machen sie zur ersten Wahl in unterschiedlichsten Branchen. In Kombination mit präziser Ausführung und normgerechten Toleranzen stellen sie eine wirtschaftliche und wartungsarme Lösung dar.
In modernen Produktionsprozessen spielt die Qualität der Lagertechnik eine entscheidende Rolle. Eine zuverlässige Lagerlösung reduziert Wartungsintervalle, minimiert Ausfallzeiten und trägt maßgeblich zur Senkung von Betriebskosten bei. Wälzlager sind deshalb ein entscheidender Baustein für nachhaltige und wirtschaftliche Maschinenkonzepte.
Für viele Konstrukteure bietet eine systematische Übersicht über verschiedene Bauformen und Baugrößen, z. B. über unsere Produktdatenbank oder technische Kataloge, eine wichtige Grundlage zur Vorauswahl geeigneter Komponenten. Ergänzend liefern FAQs und Praxisbeispiele wertvolle Hinweise zu Auswahl, Austausch und Einbau von Lagereinheiten.
Was ist der Unterschied zwischen Wälzlager und Gleitlager?
Während Wälzlager über rollende Körperelemente wie Kugeln oder Rollen verfügen, arbeiten Gleitlager mit gleitenden Kontaktflächen. Erstere sind besonders für hohe Drehzahlen, lineare Bewegungen und geringere Reibung geeignet, während Gleitlager bei stoßenden oder oszillierenden Bewegungen punkten. Gleitlager sind besonders wartungsarm, während Wälzlager mit höherer Präzision und definierter Lebensdauer punkten. Je nach Anwendung, Bauform und Einsatztemperatur sollte individuell entschieden werden, welche Lagerart vorzuziehen ist.
In der Praxis kommen häufig auch kombinierte Systeme zum Einsatz, etwa Gleitlager mit integrierten Wälzelementen. Diese ermöglichen eine optimierte Lastverteilung und kompensieren geringfügige Fluchtungsfehler. Auch Wälzkörper wie Nadeln oder Zylinder spielen dabei eine wichtige Rolle. Besonders bei stark variierenden Belastungen kann die Kombination von Fest- und Loslagern oder die Integration von Gehäuselagern und Dichtungen die Lösung sein.
Wir helfen Ihnen bei der Beurteilung der wirtschaftlich und technisch sinnvollsten Lösung. Nutzen Sie auch unseren technischen Support zur Lagerberechnung und Schmierstoffauswahl.
Wie finde ich das passende Lager?
Die Auswahl des richtigen Wälzlagers hängt von mehreren Faktoren ab:
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Belastungsrichtung (radial/axial/kombiniert)
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Drehzahlbereich und Betriebsgeschwindigkeit
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Einbauraum, Bauhöhe und Einbaulage
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Umgebungsbedingungen (Temperatur, Feuchtigkeit, chemische Einflüsse)
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Lebensdaueranforderung
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Schmierstoffwahl, Dichtungstyp und Wartungsintervalle
Ob Flanschlager, Spannlager oder Lager mit Sonderdichtungen – durch unser umfangreiches Sortiment bieten wir Lösungen für nahezu jeden Anwendungsfall. Eine gute Produktauswahl beginnt mit einer fundierten technischen Beratung. Unsere Experten analysieren Ihre Anforderungen und liefern Ihnen konkrete Vorschläge zu Lagerart, Geometrie, Innen- und Außendurchmesser sowie spezifischer Ausführung. Dabei werden auch Lagereinbau, Spielklasse, Dichtungsauswahl sowie thermische und mechanische Beanspruchung berücksichtigt.
Unsere technische Beratung bietet Ihnen zudem CAD-Daten, Lebensdauerberechnungen und Vergleichstools an. So erhalten Sie nicht nur ein Produkt, sondern eine exakt abgestimmte Lösung für Ihre Anwendung.
Darüber hinaus steht Ihnen unser Kundenservice für Sonderanfragen, Variantenvergleiche und Alternativvorschläge zur Verfügung. Auch bei Fragen zur Verfügbarkeit, Nachverfolgbarkeit, Katalognummern oder Stücklistenintegration sind wir Ihr verlässlicher Ansprechpartner.
Nutzen Sie unsere Produktsuche oder kontaktieren Sie einen unserer technischen Berater – wir unterstützen Sie gern bei der Auswahl.
Welche Arten von Wälzlagern gibt es?
Das passende Lager für Ihre Anwendung zu finden, ist entscheidend für eine optimale Leistung. In unserem Sortiment führen wir unter anderem:
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Rillenkugellager – universell einsetzbar, besonders laufruhig
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Schrägkugellager – geeignet für kombinierte axiale und radiale Belastungen
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Pendelrollenlager – ideal bei Wellendurchbiegung und Fluchtungsfehlern
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Zylinderrollenlager – hohe radiale Tragfähigkeit, axial begrenzt
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Kegelrollenlager – ausgelegt für kombinierte Belastungen und hohe Steifigkeit
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Nadellager – kompakte Bauform bei gleichzeitig hoher Belastbarkeit
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Gleitlager – geräuscharm, wartungsarm, oft bei oszillierenden Bewegungen im Einsatz
Welche Werkstoffe und Ausführungen sind erhältlich?
Viele unserer Wälzlager sind in unterschiedlichen Werkstoffen erhältlich, darunter Edelstahl für korrosive Umgebungen oder beschichtete Lager für spezielle Einsatzbedingungen. Zudem bieten wir verschiedene Ausführungen wie gedichtete oder offene Lager, Sonderbefettungen und temperaturbeständige Varianten.
Spezielle Anforderungen wie ATEX-Zulassung, Hochtemperatur-Eignung oder extreme Belastbarkeit lassen sich über unser erweitertes Sortiment ebenfalls abdecken. Für den Einsatz in hygienesensiblen Bereichen bieten wir Lager mit lebensmittelkonformer Schmierung.
Darüber hinaus beraten wir Sie gern zu alternativen Werkstoffen wie Keramik oder Kunststoff und bieten technische Sonderlösungen wie stromisolierende Lager für den Einsatz in elektrischen Maschinen.
Wie wird ein Wälzlager geschmiert?
Die Schmierung eines Wälzlagers ist essenziell für seine Lebensdauer. Sie reduziert Reibung, schützt vor Verschleiß und verhindert Korrosion. Es gibt zwei Hauptschmierarten: Fettschmierung und Ölschmierung. Die Wahl hängt von Drehzahl, Temperatur und Umweltbedingungen ab. Für Standardanwendungen genügt oft eine Lebensdauerschmierung ab Werk.
In anspruchsvollen Szenarien – etwa in Hochtemperaturbereichen oder bei sehr hohen Drehzahlen – werden Spezialfette oder Ölnebelschmierung verwendet. Unsere Experten beraten Sie bei der Wahl der passenden Schmierung individuell.
Wie werden Wälzlager hergestellt?
Die Herstellung von Wälzlagern erfolgt in hochpräzisen Fertigungsprozessen. Zunächst werden die Ringe und Wälzkörper aus hochwertigem Stahl oder Edelstahl gedreht, geschliffen und gehärtet. Moderne Fertigungsanlagen garantieren mikrometergenaue Toleranzen.
Nach der Bearbeitung erfolgt die Montage: Die Wälzkörper werden zwischen Innen- und Außenring eingesetzt und durch einen Käfig geführt. Abschließend folgen Qualitätsprüfungen – etwa auf Rundlauf, Belastbarkeit und Materialhärte. Auch Speziallager – z. B. mit keramischen Komponenten oder Hochtemperaturfetten – durchlaufen vergleichbare, jedoch angepasste Herstellungsprozesse.
Wie erkennt man defekte Wälzlager?
Anzeichen für ein beschädigtes Wälzlager sind unter anderem ungewöhnliche Laufgeräusche, übermäßige Erwärmung, Vibrationen oder Leistungsverlust. In der Praxis werden zur Fehlererkennung oft Schwingungsanalysen eingesetzt. Auch optische Kontrollen bei der Demontage – z. B. auf Laufspuren, Abplatzungen oder Korrosion – geben Aufschluss.
Ein rechtzeitiger Austausch verhindert teure Folgeschäden und Maschinenstillstand. Vertrauen Sie auf unsere Expertise bei der Zustandsdiagnose und Instandsetzung Ihrer Lagertechnik. Wir beraten Sie auch zu passenden Ersatztypen inklusive korrekter Innenring- und Außenringkonfiguration.
Hersteller
SKF
SKF ist der weltweit führende Lieferant von Produkten, kundenspezifischen Systemlösungen und Serviceleistungen aus den Kompetenzbereichen Wälzlager und Wälzlagereinheiten.
FAG
Die Schaeffler Gruppe mit ihren drei starken Marken INA, LuK und FAG steht für ausgeprägte Kundenorientierung, Innovationskraft und höchste Qualität.
Timken
Die Erfinder der Kegelrollenlager sind führende internationale Hersteller von hoch entwickelten Wälzlagern.
Untersuchung von Wälzlagerschäden
Für Sie sind wir ein zuverlässiger und neutraler Berater für verschiedenste Aufgaben der Instandhaltung. So auch bei der Untersuchung von Wälzlagerschäden.
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