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Keilriemen vs. Zahnriemen

Lesedauer: 3 Minuten

 

Bei industriellen Lüftersystemen rückt der Antriebsmechanismus mehr und mehr in den Focus für Effizienz und Wirtschaftlichkeit. Traditionell setzen Hersteller auf Keilriemenantriebe. Diese Initialentscheidung, die primär auf geringen Herstellungskosten basiert, scheint auf den ersten Blick vorteilhaft. Doch ein genauerer Blick auf die langfristigen Betriebskosten, einschließlich Energieverbrauch und Wartungsaufwand, offenbart eine andere Wahrheit. Insbesondere das regelmäßige Nachspannen, ein Muss für die Aufrechterhaltung der Effizienz von klassischen Keilriemenantrieben, treibt die Kosten in die Höhe. Hier zeigt sich, dass modernere wartungsfreie Schmalkeilriemen trotz höherer Anschaffungskosten im Vergleich die wirtschaftlichere Alternative darstellen. Vor dem Wechsel auf Zahnriemenantriebe ist hingegen eine Wirtschaftlichkeitsrechnung zu empfehlen, die häufig erst bei größeren Lüfteranlagen zu deren Gunsten ausfällt. Dieser Perspektivwechsel in Richtung Gesamtbetriebskosten ist entscheidend für Anlagenbetreiber, die nach effizienten und kostensparenden Lösungen suchen.

 

Klassische Keilriemen haben ein Breiten-Höhen-Verhältnis von 1,6 und bestehen aus hochfesten Textil- oder Polyester-Seilcord, die in Kautschuk eingebettet sind, welcher die Kraft von den Keilriemen-Flanken auf den Zugstrang überträgt. Trotz ihrer weitverbreiteten Nutzung weisen sie signifikante Nachteile in Form von Energieeffizienzverlusten durch Biegebeanspruchung, Reibung und Riemenschlupf auf.

 

Schmalkeilriemen stellen eine Weiterentwicklung dar, die auf eine verbesserte Energieeffizienz abzielt. Sie sind durch ein besseres Breiten-Höhen-Verhältnis und eine optimierte Materialzusammensetzung charakterisiert, welche die Biegewilligkeit erhöhen und den Energieverlust minimieren. Wartungsfreie Schmalkeilriemen, wie die „Optibelt RED POWER 3“ und „Optibelt XE POWER PRO“, zeichnen sich durch eine geringere Dehnung im Betrieb aus, was den Wartungsaufwand reduziert und den Wirkungsgrad verbessert. In der Praxis erreichen gut gewartete klassische Keilriemen Wirkungsgrade von 90 bis 96 %, während moderne, wartungsfreie Schmalkeilriemen näher an 98 % heranreichen können.

 

Zahnriemen, auch als Synchronriemen bekannt, bieten eine formschlüssige Kraftübertragung ohne Schlupf, was sie besonders für präzise Anwendungen geeignet macht. Ihr Aufbau besteht aus einem Rücken, einem Zugstrang und Zähnen, die von einem Schutzgewebe umgeben sind. Zahnriemen sind nahezu wartungsfrei und weisen einen Wirkungsgrad von etwa 99 % auf. Sie sind jedoch in der Anschaffung und Montage teurer als Keilriemen. Ihre Vorteile kommen insbesondere in Anwendungen zur Geltung, wo hohe Präzision und geringer Wartungsaufwand gefordert sind.

 

In der Gesamtkostenbetrachtung zeigt sich, dass die höheren Anschaffungs- und Montagekosten von Zahnriemen durch die Einsparungen im Energieverbrauch und die reduzierten Wartungskosten über die Lebensdauer amortisiert werden können. Speziell für große Lüfteranlagen können sich die anfänglichen Mehrkosten schnell bezahlt machen. Wartungsfreie Schmalkeilriemen bieten eine kostengünstige Alternative mit erheblichem Energieeinsparpotenzial und reduziertem Wartungsaufwand, was ihre Wahl in vielen Anwendungen rechtfertigt.

 

Fazit: Ein Umstieg von klassischen Keilriemen auf wartungsfreie Schmalkeilriemen lohnt sich in jedem Fall durch die Verbesserung des Wirkungsgrades und die Reduktion des Wartungsaufwandes. Bei großen Lüfteranlagen können die höheren Anschaffungs- und Montagekosten von Zahnriemen durch die Einsparungen bei Energieverbrauch und Wartung schnell amortisiert werden, was ihren Einsatz besonders vorteilhaft macht.

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