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Öler in Pneumatikanlagen 

Lesedauer: 3 Minuten

 

Was ist von der Aussage zu halten, dass Öler in Pneumatikanlagen nicht mehr üblich wären, da Ventile und Zylinder keine zusätzliche Schmierung mehr benötigen?  

Kann man auf den Öler wirklich problemlos verzichten? 

Öler in pneumatischen Wartungseinheiten haben die Aufgabe, Komponenten einer Pneumatikanlage mit Ölschmierung zu versorgen. Eine Ölschmierung entfällt jedoch immer häufiger, da die meisten heute gebräuchlichen Pneumatikkomponenten mit einer Dauerfettschmierung versehen sind. Die stark adhäsiven Eigenschaften dieser Langzeitfette und geeignete Dichtungen sorgen dafür, dass der Schmierstoff lange an der jeweiligen Schmierstelle verbleiben und wirken kann. Diese Komponenten benötigen daher keine zusätzliche Schmierölzufuhr. 

Es gilt allerdings der Grundsatz: Einmal schmieren, immer schmieren. 

Ist nämlich ein Öler verbaut, wäscht das Schmieröl das Fett aus den dauergeschmierten Komponenten aus. Werden diese Teile dann nicht ständig nachgeschmiert, laufen sie nach einigen Arbeitsgängen trocken. 

Weiterhin erforderlich kann eine Ölschmierung auch in Anwendungen mit hoher Bewegungshäufigkeit oder bei Pneumatikzylindern mit langen Hubwegen und hohen Stellgeschwindigkeiten sein. Entsprechende Komponenten sind vom Hersteller gekennzeichnet. Beispiel hierfür sind Druckluftwerkzeuge, bei denen immer eine Ölung benötigt wird. 

Fazit: 

  • Wenn eine Pneumatikanlage vollständig mit neuen dauergeschmierten Komponenten aufgebaut wird, dann wird kein Öler verbaut. 
  • Wird eine alte Wartungseinheit ersetzt oder erweitert und es war bisher ein Öler vorhanden, dann kommt auch wieder einer rein. 

 

Was ist die richtige Ölmenge? 

Die Ermittlung der richtigen Ölmenge für eine Pneumatikanlage basiert oft auf Erfahrungswerten, da absolut verlässliche Rechenmethoden nicht existieren. Ein eindeutiges Indiz für zu viel Öl im System ist, wenn beispielsweise an der Zylinderkolbenstange oder bei den Dämpfern der Pneumatikventile Öl austritt. Mithilfe eines Drosselventils am Öler kann eingestellt werden, wie viel Öl in das System eingebracht wird. Einmal ermittelt, sollte die Ölmenge in jedem Fall konstant gehalten werden. 

Dazu gehört auch, regelmäßig zu überprüfen, ob sich genügend Öl im Behälter befindet, um Mangelschmierung vorzubeugen. 

 

Welches Öl kann verwendet werden? 

Ein Öler kann nicht funktionieren, wenn er nicht mit der richtigen Ölsorte gefüllt ist. Es sollten Schmieröle der Klasse HVLP nach DIN 51524 verwendet werden. Diese Öle zeichnen sich durch einen hohen Viskositätsindex aus und erfüllen dadurch sowohl bei hohen als auch bei tiefen Temperaturen ihre Funktion. 

Zudem besitzen sie die nötigen Eigenschaften hinsichtlich Wasserabscheidevermögen, Filtrierbarkeit, Dichtungsverträglichkeit, Luftabscheidevermögen, Oxidationsstabilität, Verschleißschutz etc. 

Motoröle sind aufgrund der enthaltenen Zusätze, welche die Veränderungen der Viskosität über einen breiten Temperaturbereich verringern oder Schaumbildung verhindern sollen, nicht geeignet. 

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