Im Gegensatz zur Spannhülse benötigen Abziehhülsen eine von außen
aufgebrachte Montagekraft, um sie zwischen Lagerinnenring und Welle
hineinzupressen. Dabei ist für das Lager eine Wellenschulter als axiale
Abstützung nötig. Im Allgemeinen wird diese axiale Montagekraft durch
eine Wellenmutter erzeugt. Nach der Montage muss die Abziehhülse an
ihrer Position gesichert werden. Bei Abziehhülsen gehören Wellenmuttern
nicht zum Lieferumfang.
Ausführungen für die Druckölmontage
Zur schonenden Montage sollten Abziehhülsen ab ca. 200 mm Durchmesser
mit Ölnuten ausgestattet sein. Dadurch kann zwischen die Wellen und
Hülsenflächen ein dünner Ölfilm aufgebracht werden, der die Bauteile
leichter zueinander verschiebbar macht.
Seit 1997 gibt es Abziehhülsen mit dem Nachsetzzeichen G. Das G deutet
auf eine Veränderung der Gewindegröße hin. Da die Gewindegrößen zwischen
Abziehhülsen und Spannhülsen unterschiedlich sind, hat man versucht,
diese zu vereinheitlichen. Sinn dieser Vereinheitlichung ist eine
Verringerung der Mutternvielfalt.
Bei Abziehhülsen beginnt die Bezeichnung mit AH oder AHX. Das X deutet
auf einen Änderungsindex der DIN hin, der heute Standard geworden ist.
Bei Abziehhülsen mit Ölbohrungen und -kanälen lautet die Bezeichnung AOH
oder AOHX. Abziehhülsen mit der Bezeichnung AOH und AOHX haben immer
Ölkanäle in der Bohrung und auf dem Kegel. Hülsen mit den Kennziffern
240.. und 241.. haben einen Kegel von 1:30, alle übrigen 1:12.
Ulrike Weiland
Ihre Fachberaterin für Kegelrollenlager und Wälzlagerzubehör