Dichtungen für Lagergehäuse

Dichtungen für Lagergehäuse

Dichtungen für Lagergehäuse dienen dazu, die Lager in den Gehäusen vor Schmutz, Staub, Wasser und anderen Fremdstoffen zu schützen. Gleichzeitig verhindern sie das Austreten von Schmierstoffen aus dem Lagergehäuse, um eine stetige und effiziente Schmierung der Lager zu gewährleisten.

Dichtungen tragen dazu bei, die Lebensdauer und Leistungsfähigkeit von Lagern zu erhöhen, indem sie ein sauberes und optimal geschmiertes Umfeld gewährleisten. Sie können aus einer Vielzahl von Materialien hergestellt sein, einschließlich Gummi, Filz, Kunststoff und Metall, und sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich, um spezifischen Anwendungsanforderungen gerecht zu werden.

Je nach Art und Bauform des Lagers und den spezifischen Betriebsbedingungen, wie z. B. Geschwindigkeit, Temperatur und Druck, kann eine bestimmte Art von Dichtung gewählt werden.

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Hersteller/Marke
Werkstoff
Bauart
Baureihe
Dichtungen für Lagergehäuse (1-6 von 6 Produkten mit 123 Varianten)
Auswahl
SKF Vierlippendichtung für Stehlagergehäuse
Die ständig steigenden Anforderungen an das Drehvermögen von Lagerungen machten eine Dichtung für SE (vormals SNL) Stehlagergehäuse erforderlich, die bei gleicher Dichtleistung deutlich höhere Umfangsgeschwindigkeiten zulässt, als die bewährte Zweilippendichtung. Um diesen Anforderungen genügen zu können, hat SKF eine robuste und einfach zu montierende Vierlippendichtung entwickelt, die Umfangsgeschwindigkeiten bis 13 m/s zulässt. Diese Vierlippendichtung ist aus einem speziellen thermoplastischen Elastomerwerkstoff gefertigt. Die Gestaltung und Oberflächenbeschaffenheit der Dichtlippen verringern die Reibung und damit auch die Wärmeentwicklung an den Kontaktstellen. Die Vierlippendichtungen sind zur Abdichtung gegen Schmierfette ausgelegt, auch wenn die Gehäuse öfter nachgeschmiert werden und mit einer Fettaustrittsöffnung versehen sind. Die Dichtungen sind geteilt und einfach zu montieren. Die mögliche Schiefstellung beträgt bei Wellen bis ca. 100 mm Durchmesser ca. 1° und bei größeren Wellen noch ca. 0,5°. Die Gegengleitflächen der Dichtlippen auf der Welle sollen geschliffen und die Rauheit Ra nicht größer als 3,2 μm sein. Als Toleranz für den Wellendurchmesser wird h9 empfohlen. Bei der Vierlippendichtung ist die Axialbewegung der Welle gegenüber dem Gehäuse nicht begrenzt. Der zulässige Temperatur- Anwendungsbereich dieser Dichtungen liegt zwischen –40 und +100 °C. Die Vierlippendichtungen stehen für Lager auf Spannhülse und glatter Welle mit 30 bis 100 mm Durchmesser zur Verfügung. Die Verpackungseinheiten enthalten jeweils zwei Dichtungen. Bei Lagerungen für Wellenenden, bei denen die eine Durchgangsbohrung durch einen Enddeckel verschlossen wird, verbleibt demzufolge eine Reservedichtung. Die Bezeichnung der Vierlippendichtungen besteht aus dem Vorsetzzeichen TSN, dem die Kennzahl für Baugröße und das Nachsetzzeichen L folgen, z.B. TSN 511 L.
SKF Filzdichtung für Stehlagergehäuse
Filzdichtungen sind einfache, aber trotzdem wirksame Dichtungen, die bei Fettschmierung eingesetzt werden können. Sie lassen Umfangsgeschwindigkeiten bis 4 m/s zu. Filzdichtungen können jedoch auch bei weit höheren Umfangsgeschwindigkeiten verwendet werden. Bei hohen Drehzahlen entsteht zwischen Welle und Filz in der Regel ein kleiner Spalt; die Filzdichtung wirkt dann wie eine berührungsfreie Spaltdichtung. Für die SE (früher SNL) Stehlagergehäuse mit Lagern auf Spannhülse und glatter Welle stehen einbaufertige, geteilte Filzdichtungen zur Verfügung. Diese bestehen aus Aluminium-Halbringen, in die bereits imprägnierte Filzstreifen eingelegt sind, und müssen lediglich in die Gehäusenuten eingesetzt werden. Die vorher in die Nut eingelegte Gummi-Rundschnur setzt die Filzdichtung in der Gehäusenut fest. Die Gegengleitflächen auf der Welle sollen geschliffen und die Rauheit Ra nicht größer als 3,2 μm sein. Bei der Filzdichtung ist die Axialbewegung der Welle gegenüber dem Gehäuse nicht begrenzt. Die Verpackungseinheiten enthalten jeweils zwei einbaufertige Filzdichtungen mit Aluminium-Halbringen. Bei Lagerungen für Wellenenden, bei denen eine Durchgangsbohrung durch einen Enddeckel verschlossen wird, verbleibt demzufolge eine Reservedichtung. Die Bezeichnung der einbaufertigen Filzdichtungen besteht aus dem Vorsetzzeichen TSN, dem die Kennzahl für die Baugröße und das Nachsetzzeichen C folgen, z.B. TSN 511 C.
SKF V-Ringdichtung für Stehlagergehäuse
Die V-Ring-Dichtungen sind zweiteilige Dichtungen. Sie bestehen aus einem V-Ring und einer korrosionsgeschützten Dichtscheibe aus Stahlblech, die mit einer anvulkanisierten Gummilippe fest in der Gehäusenut sitzt. Die V-Ringe sind aus Acrylnitril-Butadien-Kautschuk gefertigt und haben eine dünne Dichtlippe, die axial gegen die Dichtscheibe abdichtet. Die V-Ringe sitzen fest auf der Welle, laufen mit ihr um und wirken wie Spritzringe. Diese hochwirksamen Dichtungen kommen normalerweise für Einbaufälle infrage, die schwierigen Betriebsbedingungen ausgesetzt sind, wie z.B. hohen Drehzahlen, oder bei denen die Wellen grob bearbeitet sind. Sie lassen hohe Umfangsgeschwindigkeiten zu, sollten jedoch bei Geschwindigkeiten über 7 m/s auf der Welle axial bzw. axial und radial abgestützt werden. Bei den V-Ring-Dichtungen beträgt der mögliche Fluchtungsfehler für Wellen mit 50 mm Durchmesser ca. 1,5°, der sich für Wellen mit 150 mm Durchmesser auf ca. 1° verringert. Die Axialbewegung der Welle gegenüber dem Gehäuse ist begrenzt. Die zulässigen Werte für die Axialverschiebung liegen bei den Gehäusen für Wellendurchmesser bis 65 mm bei ±1 mm und bei den größeren Gehäusen bei ca. ±1,2 mm. Die Verpackungseinheiten enthalten jeweils zwei Dichtungen. Bei Lagerungen für Wellenenden, bei denen eine Durchgangsbohrung durch einen Enddeckel verschlossen wird, verbleibt demzufolge eine Reservedichtung. Die Bezeichnung der V-Ring-Dichtungen besteht aus dem Vorsetzzeichen TSN, dem die Kennzahl für die Baugröße und das Nachsetzzeichen A folgen, z.B. TSN 511 A.
SKF Filzstreifen
Bei den SE (vormals SNL) Stehlagergehäusen für Lager auf zylindrischem Sitz und abgesetzter Welle der Größen 205 bis 218 sind die Filzdichtungen nur als lose Filzstreifen ausgeführt, die direkt in die Gehäusenuten eingelegt werden. Diese Filzstreifen sind 170 mm lang und müssen der jeweiligen Gehäusegröße angepasst werden. Vor ihrem Einbau sind sie einige Minuten in warmes Öl zu legen. Die Filzstreifen haben die Bezeichnung FS 170. Einer Verpackungseinheit liegen jeweils 2 oder 4 Stück bei.
FAG Filzdichtung für Stehlagergehäuse
FAG-Filzdichtungen FSV eignen sich für Fettschmierung und Temperaturen bis +100 °C. Der Adapter mit eingelegtem, ölgetränktem Filzstreifen wird durch eine Rundschnur in der Gehäusenut gegen Verdrehen gesichert. Filzdichtungen sind für Umfangsgeschwindigkeiten bis 5 m/s, nach dem Einlaufen bis 15 m/s, geeignet. Die erlaubte Schiefstellung der Welle beträgt 0,5° nach beiden Seiten.
SKF Labyrinthdichtung für Stehlagergehäuse
Für Lagerungen, die mit hohen Drehzahlen umlaufen oder hohen Betriebstemperaturen ausgesetzt sind, empfiehlt SKF die Verwendung von Labyrinthdichtungen. Die SKF Standard-Labyrinthdichtungen sind einteilige Labyrinthringe aus Metall und mit zwei radial angeordneten Labyrinthstegen versehen. Der eine Labyrinthsteg bildet einen engen Dichtspalt mit der Gehäusenut und der andere einen engen Dichtspalt mit der bearbeiteten Gehäusestirnseite. Eine zwischen Labyrinthring und Welle eingelegte Rundschnur aus Silikon-Kautschuk (VMQ) sorgt dafür, dass sich der mit loser Passung eingebaute Labyrinthring mit der Welle dreht. Die Labyrinthdichtungen der Standardausführung lassen Schiefstellungen der Welle bis ca. 0,3° zu. Ihr zulässiger Temperatur-Anwendungsbereich liegt zwischen –50 und +200 °C. Als Toleranz für den Wellendurchmesser wird h9 empfohlen. Bei diesen Labyrinthdichtungen ist die Axialbewegung der Welle gegenüber dem Gehäuse nicht begrenzt. Die Labyrinthringe werden einzeln geliefert. Für Lagerungen mit durchgehender Welle sind deshalb zwei Ringe zu bestellen. Die Bezeichnung einer Labyrinthdichtung der Standardausführung besteht aus dem Vorsetzzeichen TSN, dem die Kennzahl für die Baugröße und das Nachsetzzeichen S folgen, z.B. TSN 511 S.