Hydraulikdichtungen
Hydraulikdichtungen finden ihren Einsatzort überwiegend in Hydraulikzylindern mit translatorischen Hubbewegungen. Zwei Ausführungen werden dabei unterschieden, der einfachwirkende Zylinder mit einer aktiven Bewegungsrichtung und der zweifachwirkende Zylinder mit zwei aktiven Bewegungsrichtungen. Hydraulikdichtungen verhindern, beziehungsweise beschränken den Austritt von Hydraulikflüssigkeiten in die Umwelt. Das gängige Produktprogramm der Hydraulikdichtungen umfasst die Stangendichtungen, Kolbendichtungen, Abstreifer und Führungselemente. Durch geeignete Montagewerkzeuge ersparen Sie sich den unnötigen Zeitaufwand bei Verwendung von unpassenden Werkzeugen und vermeiden die Beschädigungen von Einbauräumen und Dichtelementen.
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Stangendichtungen
Stangendichtungen werden zur Abdichtung von Kolbenstangen bei Hydraulikzylindern verwendet. Sie verhindern das Austreten von Hydraulikflüssigkeit aus dem Zylinderraum an der Stelle, wo die Kolbenstange in den Zylinder einfährt bzw. aus dem Zylinder ausfährt.
Als Stangendichtung werden hauptsächlich Nutringe mit verkürzter innerer Dichtlippe verwendet. Die innere Dichtlippe dichtet dynamisch durch Kontakt an der beweglichen Kolbenstange ab.
Über einen Festsitz des Nutringes am Außendurchmesser dichtet die äußere Dichtlippe statisch gegen den Zylinderkopf. Aufgrund ihrer Geometrie können Nutringe nur von einer Seite druckbelastet werden. Sie werden daher als einfach wirkende Dichtungen bezeichnet. Zudem erfüllen Nutringe ihre volle Dichtwirkung nur bei Druckbeaufschlagung, da die Hydraulikflüssigkeit die Dichtlippen gegen die Dichtflächen presst.
Ist eine dauernde Dichtwirkung ohne Systemdruck nötig, müssen Kompaktdichtungen verwendet werden. Kompaktdichtungen bestehen aus einem Dichtelement – meist einer PTFE-Dichtung wegen ihrer guten Selbstschmiereigenschaft – und einem zusätzlich eingebauten O-Ring, der das Dichtelement vorspannt und so einen ständigen Anpressdruck gewährleistet.
Kolbendichtungen
Kolbendichtungen dichten die zwei vom Kolben getrennten Zylinderkammern voneinander ab. Man unterscheidet Kolbendichtungen grundsätzlich zwischen einfach und doppelt wirkenden Dichtungselementen.
Als einfach wirkende Kolbendichtungen können Nutringe verwendet werden. Da hierbei die äußere Dichtlippe für die dynamische Abdichtung verantwortlich ist, ist bei diesen Nutringen die äußere Dichtlippe verkürzt.
Auch bei Kolbendichtungen gibt es vorgespannte Kompaktdichtungen. Diese Kompaktdichtungen gibt es sowohl in einfach wie auch in doppelt wirkender Ausführung. Unter doppelt wirkenden Dichtungen versteht man solche Dichtelemente, welche Drücke von zwei Seiten aufnehmen können. Ihr Einsatz ist dann notwendig, wenn wie bei Differenzialzylindern in beide Zylinderkammern ein Zuführen des Druckmediums möglich ist und nur eine Dichtung verwendet wird. Diese Dichtwirkung von beiden Seiten kann auch durch den Einsatz von zwei einfach wirkenden Dichtungen erzielt werden. Dafür muss eine zusätzliche Einbau-Nut im Kolben angebracht werden.
Symmetrische Nutringe
Während Nutringe mit verkürzter innerer Dichtlippe ausschließlich als Stangendichtung und Nutringe mit verkürzter äußerer Dichtlippe ausschließlich als Kolbendichtungen eingesetzt werden können, sind symmetrische Nutringe für beide Einsätze möglich.
Ihre Dichtwirkung liegt allerdings unter der Dichtwirkung der reinen Stangen- oder Kolbendichtungen.
Abstreifer
Abstreifer werden in Hydraulikzylinder eingebaut, um unter anderem Schmutz, Fremdpartikel, Späne und Feuchtigkeit von der in das System hinein fahrenden Kolbenstange abzustreifen. Damit wird eine Verschmutzung und Schädigung des Hydraulikmediums vermieden. Je nach Anwendung und Dichtsystem werden einfach oder zweifach wirkende Abstreifer verwendet. Einfach wirkende sollen eine Verunreinigung von außen fernhalten, während zweifach wirkende Abstreifer die zusätzliche Aufgabe haben, das Dichtsystem zu optimieren und den vorhandenen Restfilm abzustreifen.
Führungen
Führungselemente haben die Aufgabe, den Kolben und die Kolbenstange zu führen, auftretende Querkräfte zu übernehmen und eine metallische Berührung zwischen den gleitenden Bauteilen zu verhindern.
Aufgrund der unterschiedlichen und spezifischen Anforderungen an die jeweiligen Führungselemente gibt es eine Vielzahl verschiedener Materialien und Ausführungen von Führungselementen.
Anstelle der verwendeten metallischen Führungen kommen immer mehr nichtmetallische Führungselemente zum Einsatz, da sie eine Reihe von Vorteilen gegenüber den herkömmlichen metallischen Führungselementen bieten. So tragen nichtmetallische Führungselemente zur höheren Funktionssicherheit, zu längeren Standzeiten und zur Kostenoptimierung bei.
Dichtsysteme
Bei schweren Betriebsbedingungen erfüllen Einzeldichtungen oft nicht alle Anforderungen oder die Standzeiten sind wegen der hohen Belastungen zu gering. In diesen Fällen gleichzeitig auftretender extremer Betriebsbedingungen werden ganze Dichtsysteme eingesetzt. Dichtsysteme bestehen grundsätzlich aus einer Primär- und einer Sekundärdichtung sowie einem Abstreifer und einem oder mehreren Führungselementen.