Der V-Ring dient als Lippendichtung aber auch als Schleuderring. Der
V-Ring sitzt aufgedehnt auf der Welle und muss rechtwinklig mit einem
genau definierten Abstand zur metallischen Gegenlauffläche montiert
werden, um eine axiale Vorspannung der Dichtlippe zu gewährleisten. Als
Gegenlauffläche dient die Stirnseite eines Lagers, die Stirnwand eines
Gehäuses, eines Wellenbundes und eines Flanschdeckels. Der V-Ring
rotiert mit der Welle und dichtet axial auf der Gegenlauffläche. Bei
steigender Umfangsgeschwindigkeit strebt die Dichtlippe durch die
Fliehkraft nach außen und verringert dadurch den Anpressdruck. Ab einer
bestimmten Umfangsgeschwindigkeit hebt die Dichtlippe völlig von der
metallischen Gegenlauffläche ab. Der V-Ring wirkt dann nur noch als
Spaltdichtung und Schleuderscheibe.
Medien:
Gute chemische Beständigkeit gegen viele Fette und Mineralöle.
Betriebseinsatzgrenzen:
Umfangsgeschwindigkeit: ≤ 8 m/s; axial gesichert ab ≥ 8 m/s; radial
gesichert ab ≥ 12 m/s
Druck:
für drucklosen Betrieb ausgelegt
Vorteile:
einfaches Dichtelement
Abdichtung gegen Staub, Schmutz, Fett, Öl- oder Wasserspritzer
gut in Kombination mit Radial-Wellendichtringen einsetzbar
geringe Anforderungen an die Gegenlauffläche bezüglich der
Oberflächengüte
einfache Montage
wird auf die Welle gedehnt
die Laufreibung verringert sich mit steigender Umfangsgeschwindigkeit
durch die Fliehkraftwirkung
gute dynamische Dichtwirkung
gleicht geringe axiale Bewegungen sowie Winkel- und Radial-Versatz aus
schützt Radial-Wellendichtringe vor abrasiven Umgebungsbedingungen
Heinrich Heit
Ihr Fachberater für die Dichtungstechnik.