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Gipfelstürmer auf leichten Pfoten

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Gipfelstürmer auf leichten Pfoten

Für sie ist kein Hang zu steil und keine Abfahrt zu waghalsig: PistenBully von Kässbohrer präparieren Skigebiete rund um den Globus. Ludwig Meister unterstützt das Unternehmen als Zulieferer und in der Logistik.

 

Der Berg ruft in der Dämmerung: Wenn die Lifte stillstehen und die letzten Skifahrer eingekehrt sind, begeben sich die feuerroten Riesen auf die Piste. Dann klettert schon mal eine ganze Flotte die schneebedeckten Hänge hinauf und verteilt sich im kompletten Skigebiet. Bald sind die Gipfelstürmer nur noch als einzelne Lichter in der abendlichen Bergwelt erkennbar. Die PistenBully der Kässbohrer Geländefahrzeug AG ziehen ihre Spuren bereits seit über 40 Jahren durch Wintersportgebiete rund um den Globus: von Skandinavien bis Südafrika und von Amerika bis Neuseeland.

 


Fast 20.000 PistenBully hat die in Laupheim bei Ulm ansässige Firma seit 1969 gebaut – und ist damit weltweit Marktführer. Dass die Fahrzeuge so gefragt sind, spricht nicht nur für die hohe Qualität der schweren Hightech-Maschinen, sondern auch für die Innovationskraft des renommierten Unternehmens. In den Sommermonaten kommen die ersten Aufträge für den bevorstehenden Winter. „Liefertermin ist dann W. S. – also ‚wenn’s schneit’“, sagt der Marketing Manager bei der Kässbohrer Geländefahrzeug AG. In der Regel ist das Mitte November. Und dann gehen die fertigen PistenBully aus Oberschwaben in 68 verschiedene Länder der Welt.


„Es gibt meines Wissens nur zwei Berge, wo zwar Ski gefahren wird, aber keines unserer Fahrzeuge unterwegs ist. Das ist der Kilimandscharo in Afrika und der Popocatépetl in Mexiko.“ Ein PistenBully ist mehr als ein Fahrzeug, das einfach nur die Schneewehen hin- und herschiebt.
Das Geländefahrzeug ist heutzutage – fast 40 Jahre nach Erfindung der maschinellen Pistenpflege – eine Hightech-Raupe, die mit den vielfältigen Schneeformationen ganz unterschiedlich umgehen kann. Nur so ist die Skipiste am nächsten Tag auch optimal für die Massen an Skifahrern vorbereitet. Das gewaltige Räumschild der Kässbohrer-Fahrzeuge lässt sich hydraulisch und millimetergenau auf die Piste absenken. Die besondere Wölbung des Schildes sorgt dafür, dass der Schnee optimal abrollen kann. Zudem lassen sich die beiden großen Flügel links und rechts per Knopfdruck bewegen. Um auch mit vereistem Schnee fertig zu werden, ist am Heck eine sogenannte Fräswelle angebracht. Sie zermahlt große Klumpen wieder in feines Schneepulver und verteilt es mit einem flexiblen Glättbrett auf der Pistenfläche.

 

 

„Die Hänge sehen aus wie gekämmt, wenn die Kettenfahrzeuge ihren Job erledigt haben. Die Ketten sind das Herzstück des PistenBully – ohne die kommt er den Berg nicht rauf. Zudem sorgen sie dafür, dass das über acht Tonnen schwere Geländefahrzeug nicht im Schnee versinkt, wenn es auf den Pisten unterwegs ist. Die insgesamt 4,20 Meter breiten Laufwerke verteilen das Gewicht des Gefährts großflächig auf den Boden. „Selbst die Füße eines Spaziergängers belasten den Boden – umgerechnet auf den Quadratzentimeter – mehr als unser PistenBully“, so Kässbohrer. Die Kettenlaufwerke helfen so indirekt dabei, dass auf den Berghängen auch nach der Skisaison wieder das Gras wachsen und sich diePiste vom Winter erholen kann.

Bis zu 23 Kilometer pro Stunde schaffen die roten Riesen, wenn sie die weißen Hänge erklimmen. Dafür sorgt ein leistungsfähiger Dieselmotor unter der Haube des PistenBully. Er trägt das Gefährt mit rund 400 Pferdestärken die Berge hinauf und hinab. Doch bei besonders steilen Hängen stößt auch der kräftigste Sechszylinder-Motor an seine Grenzen. Zur Pflege dieser Abfahrten nutzen die PistenBully-Fahrer einen Trick: Sie fixieren ihr Fahrzeug oben am Berg an einem 1.000 Meter langen Stahlseil. Es ist mit einer Winde hinter der Fahrerkabine verbunden, sodass sich der PistenBully wie ein Kletterer langsam am Berghang abseilen und wieder hochziehen kann.

 


Die Heimat des PistenBully ist Laupheim. Hier lagern bis zu 240 Neu-Fahrzeuge auf zwei Etagen.
Pro Tag liefert Kässbohrer bis zu zwölf Fahrzeuge aus. „Die Fertigungstiefe geht bei uns zwar nicht bis in die Herstellung jeder einzelnen Komponente, die Montage findet aber vor Ort statt. Die Motoren stammen beispielsweise von Mercedes Benz“, so der Kässbohrer-Manager.
Und auch die Experten von Ludwig Meister versorgen das Unternehmen mit Spezialbauteilen: „Die Dichtungen für die Achslagerung der Kettenlaufwerke liefern wir ausschließlich an Kässbohrer“, erklärt Andreas Bendel, Niederlassungsleiter von Ludwig Meister in Neu-Ulm.

Und damit diese speziellen Bauteile mit meist längerer Lieferzeit jederzeit unkompliziert abrufbar sind, hat Ludwig Meister immer welche auf Lager – exklusiv für Kässbohrer. Das garantiert Liefersicherheit. „Dieses Maß an Zuverlässigkeit ist extrem wichtig in einem Saisongeschäft wie dem der Firma Kässbohrer“, sagt Andreas Bendel. „Aber auch für den Ersatzteilbedarf sind wir zuständig, also beispielsweise Rillenkugel- und Kegelrollenlager.“
Und auch hier kennt Ludwig Meister den Bedarf von Kässbohrer und ist entsprechend bevorratet.
Die Ware hat Ludwig Meister auch gleich mit kundenindividuellen Etiketten versehen, die Logo und Artikelnummern von Kässbohrer enthalten. Damit wird nicht nur der interne Logistikprozess – wie Wareneingang und -einlagerung – vereinfacht, sondern gleichzeitig der After-Sales-Prozess bei Kässbohrer optimiert. „Die Ersatzteile können direkt und ohne zusätzlichen Aufwand an die Endkunden ausgeliefert werden. Dies verdeutlicht die Stärken unseres DienstleistungPlus-Konzepts“, so Andreas Bendel.

 

 

Zurück auf dem Berg unterstützt heutzutage auch Satellitentechnologie die PistenBully bei ihrer Arbeit: Denn mittlerweile können die Fahrzeuge in Echtzeit übermitteln, wie viel Schnee unter ihren Kettengliedern liegt. Die Tochtergesellschaft von Kässbohrer, SNOWsat hat eine Technologie entwickelt, die nicht nur detektiert, wie sich die Schneedeckentiefe in einem kompletten Skigebiet verändert hat. Das GPS-gestützte System liefert auch die Position der Pistenfahrzeuge, den Zustand der präparierten und nicht präparierten Pisten sowie eine Analyse der Fahrzeugparameter. Die dabei erfassten Daten sind besonders nützlich für Skigebietsbetreiber, um Ressourcen effizienter zu nutzen oder Umweltauswirkungen zu minimieren.

„Dank der SNOWsat-Technologie können Schneekanonen sehr effizient und genau eine homogene Schneedecke generieren“, erklärt Kässbohrer. Acht Prozent weniger Maschinenstunden und ein geringerer Wasser- und Stromverbrauch lassen sich so erreichen. Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind auch das Ziel des PistenBully mit Elektrohybrid-Motor: Diese Innovation macht die Fahrzeuge nicht nur deutlich leiser, sondern sie verbrauchenauch 20 Prozent weniger Kraftstoff – und stoßen damit entsprechend weniger Kohlendioxid aus. 

Seit mittlerweile 30 Jahren sind die Laupheimer Maschinen auch in den eisigsten Regionen mit internationalen Forschungsteams im Einsatz: Die Fahrzeuge begleiten Wissenschaftler aus aller Welt auch auf Expeditionen in der Antarktis. „Je härter die Bedingungen, umso besser funktioniert ein PistenBully. Der Südpol ist eine Herausforderung für Mensch und Maschine. Deshalb sind unsere Fahrzeuge bis ins kleinste Detail auf die extremen Bedingungen abgestimmt“, so der Experte von Kässbohrer. Doch sogar in der warmen Jahreszeit haben die Geländefahrzeuge keine Zeit für Sommerferien. Dann mähen Varianten der Allzweckraupe beispielsweise sommerliche Almwiesen in den Alpen und säubern Weinberge in Frankreich.

Neben der Firma Kässbohrer betreuen Andreas Bendel und sein Team in Neu-Ulm über 500 Kunden.

Ihr Kontakt zu unser Niederlassung Neu-Ulm

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