Die V-Ring-Dichtungen sind zweiteilige Dichtungen. Sie bestehen aus
einem V-Ring und einer korrosionsgeschützten Dichtscheibe aus
Stahlblech, die mit einer anvulkanisierten Gummilippe fest in der
Gehäusenut sitzt. Die V-Ringe sind aus Acrylnitril-Butadien-Kautschuk
gefertigt und haben eine dünne Dichtlippe, die axial gegen die
Dichtscheibe abdichtet. Die V-Ringe sitzen fest auf der Welle, laufen
mit ihr um und wirken wie Spritzringe. Diese hochwirksamen Dichtungen
kommen normalerweise für Einbaufälle infrage, die schwierigen
Betriebsbedingungen ausgesetzt sind, wie z.B. hohen Drehzahlen, oder bei
denen die Wellen grob bearbeitet sind. Sie lassen hohe
Umfangsgeschwindigkeiten zu, sollten jedoch bei Geschwindigkeiten über 7
m/s auf der Welle axial bzw. axial und radial abgestützt werden.
Bei den V-Ring-Dichtungen beträgt der mögliche Fluchtungsfehler für
Wellen mit 50 mm Durchmesser ca. 1,5°, der sich für Wellen mit 150 mm
Durchmesser auf ca. 1° verringert. Die Axialbewegung der Welle gegenüber
dem Gehäuse ist begrenzt. Die zulässigen Werte für die Axialverschiebung
liegen bei den Gehäusen für Wellendurchmesser bis 65 mm bei ±1 mm und
bei den größeren Gehäusen bei ca. ±1,2 mm. Die Verpackungseinheiten
enthalten jeweils zwei Dichtungen. Bei Lagerungen für Wellenenden, bei
denen eine Durchgangsbohrung durch einen Enddeckel verschlossen wird,
verbleibt demzufolge eine Reservedichtung. Die Bezeichnung der
V-Ring-Dichtungen besteht aus dem Vorsetzzeichen TSN, dem die Kennzahl
für die Baugröße und das Nachsetzzeichen A folgen, z.B. TSN 511 A.
Heinrich Heit
Ihr Fachberater für die Dichtungstechnik.