Spindeltriebe

Spindeltriebe

Gewindespindeln sind Maschinenelemente, die zusammen mit Gewindemuttern dazu dienen, eine Drehbewegung in eine lineare Bewegung umzuwandeln.

Verantwortlich für das Verhältnis des linearen Verschiebeweges pro Umdrehung ist die Steigung des Gewindes, welche das Produkt aus Teilung und Gangzahl ist. Die gebräuchlichsten Gewindespindeln sind eingängig mit relativ kleiner Steigung. Ist eine größere lineare Bewegung pro Umdrehung gewünscht, können auch mehrgängige Gewindespindeln verwendet werden. Diese besitzen mehrere Gewindeanfänge und eine größere Steigung bei gleichen Nenndurchmessern.

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Lineare Antriebssysteme - Spindeltriebe

Durch Rotation der Spindel bewegt sich auf ihr die nicht drehende Mutter linear oder die Mutter rotiert und die Spindel bewegt sich linear. Im Sonderfall bewegt sich eine angetriebene Mutter linear auf der fest montierten Gewindespindel, wobei sich der Antrieb mit der Mutter bewegt.

 

 

Spindel rotiert, Mutter bewegt sich linear

 

 

Mutter rotiert feststehend, Spindel bewegt sich linear

 

 

Mutter rotiert und bewegt sich mit dem Antrieb linear

Im Maschinenbau wird unterschieden zwischen Trapezgewindetriebe, Kugelgewindetriebe und Rollengewindetriebe, die richtige Wahl ist abhängig von den Einsatzbedingungen.

 

Rollengewindetriebe

Die Tragfähigkeit von Rollengewindetrieben ist wesentlich höher als die vergleichbarer Kugelgewindetriebe. Erreicht wird diese durch den Einsatz von Rollen als Wälzkörper und der daraus resultierenden hohen Anzahl an Kontaktflächen. Beispielsweise hat ein Rollengewindetrieb mit einem Nenndurchmesser 12 mm und einer Steigung von 4 mm etwa 140 wirksame Kontaktpunkte zur Kraftübertragung. Auch zeichnen sich Rollengewindetriebe durch eine lange Gebrauchsdauer und ihre Laufruhe aus.

Ein weiterer Vorteil des Rollengewindetriebs ist die Möglichkeit, sehr kleine Gewindesteigungen zu realisieren. Bei Kugelgewindetrieben muss die Steigung mindestens größer als der Kugeldurchmesser sein, da sich deren Laufbahnen sonst überschneiden. Beim Rollengewindetrieb entfällt diese Einschränkung hingegen. Allerdings nimmt bei großen Steigungen der Gleitanteil bei der Rollenbewegung zu, wodurch der Wirkungsgrad sinkt.
Rollengewindetriebe eignen sich daher insbesondere für die Aufnahme hoher Lasten bei gleichzeitig geringem Bauraum und mittleren Geschwindigkeiten.

Planetenrollengewindetriebe

Das entscheidende Konstruktionsmerkmal von Planetenrollengewindetrieben sind die Rollen mit Gewinde. Rotiert die Gewindespindel, so drehen sich die Gewinderollen planetenartig um die Gewindespindel. Radial werden die Gewinderollen von Zahnkränzen geführt. Da sich die Rollen nicht relativ zur Mutter axial bewegen, ist eine Rückführung der Rollen nicht nötig. Dies ermöglicht höhere Drehzahlen als bei Rollengewindetrieben mit Rollenrückführung. Planetenrollengewindetriebe sind zudem sehr robust und können hohe Belastungen unter schweren Betriebsbedingungen über Tausende von Betriebsstunden tragen.

 

Rollengewindetriebe mit Rollenrückführung

Die Rollen von Rollengewindetrieben mit Rollenrückführung haben kein Gewinde, sondern Umfangrillen ohne Steigung. Sie bewegen sich daher schneller in axialer Richtung als die Spindelmutter und müssen von der Spindel abgehoben und zurückversetzt werden. Dabei werden sie von einem Käfig geführt.
Mit dieser Spindelart können nochmals kleinere Steigungen als bei Planetenrollengewindetrieben erzielt werden (bis zu 1 mm Steigung bei einem Spindeldurchmesser von 50 mm), was zu einer noch höheren Positionier- und Wiederholgenauigkeit führt. Wegen der vielen tragfähigen Kontaktflächen sind Steifigkeit und Tragfähigkeit dieser Spindeln sehr hoch.
Allerdings wird die maximal zulässige Drehzahl durch die Rückführung der Rollen beschränkt.