Für manche Anwendungen gibt es seit einigen Jahren neben Lagern aus Stahl und Edelstahl eine sinnvolle Alternative: Kunststofflager.
Innenring, Außenring und Käfig bestehen bei Kunststofflagern aus polymeren Werkstoffen. Die Kugeln sind entweder aus Edelstahl, Glas oder ebenfalls aus Polymeren.
Edelstahlkugeln sind kostengünstig, chemikalienbeständig, haben aber, verglichen mit Glaskugeln, ein höheres Gewicht. Glaskugeln sollten ausgewählt werden, wenn es auf Metallfreiheit ankommt. Sie sind zudem sehr chemikalienbeständig. Polymerkugeln haben entscheidende Vorteile im Gewicht und im leisen Laufverhalten gegenüber Stahl- oder Glaskugeln. Je nach Kunststoff haben Polymerkugeln eine ausgezeichnete Chemikalienbeständigkeit. Bei niedrigen Lasten kann die Verschleißfestigkeit der Kunststoffkugeln bis um den Faktor 3 verbessert werden.
Kunststofflager erfüllen gerade in der Fördertechnik von Lebensmittel- oder Pharmazeutische Betrieben durch die spezifischen Eigenschaften dieses Werkstoffs besondere Anforderungen:
- Schmiermittelfreier Betrieb
- Wartungsfreier Trockenlauf
- Korrosionsbeständig
- Medienbeständig – überspülbar
- Unmagnetisch
- Einfache Reinigung
- Lebensmittelzulassung
Da die Polymer-Kugellager ohne jede zusätzliche Schmierung auskommen, ergeben sich erhebliche Vorteile. In jeder Anwendung wird vermieden, dass Schmierstoffe die Umgebung verunreinigen, ausgewaschen werden oder sich durch äußere Einflüsse zersetzen.
Es muss allerdings beachtet werden, dass Kunststoffrillenkugellager hinsichtlich Belastbarkeit, Drehzahleignung und Präzision nicht mit Standardrillenkugellagern aus Stahl vergleichbar sind.
Kunststoffkugellager werden hinsichtlich der Werkstoffe, der Größen und der Konstruktion rasch weiterentwickelt. Bitte fordern Sie unsere technische Beratung an, die über die laufende Entwicklung informiert ist.