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Bearbeitungsprobleme anhand der Geräusche identifizieren?

Lesedauer: 3 Minuten
Bearbeitungsprobleme anhand der Geräusche identifizieren?

Bild: SANDVIK Coromant

 

Diese Frage stellt gerade SANDVIK Coromant Anwendern und hat auf deren Internetseite Soundproben als kleines Quiz vorbereitet. Sind Sie ein erfahrener Maschinenbediener?

Versuchen Sie, diese Bearbeitungsgeräusche exakt zu identifizieren und diese der richtigen Beschreibung zuzuordnen.

Soundcheck


Unser Anwendungsberater Thomas Bäuml hat den Soundcheck gemacht. Welche Bearbeitungen haben Sie erkannt? Lassen Sie es uns doch in den Kommentaren wissen.
Hier die Erkenntnisse von Thomas Bäuml:

Drei Bearbeitungen konnte ich sofort eindeutig zuordnen, bei den anderen habe ich mich auch schwer getan.

Das faszinierende dabei ist, dass sich die Geräusche durch folgende Punkte nochmals verändern und sich dadurch manchmal ähnlich anhören können:

  • mit der Wahl der Werkzeug-/Bauteildurchmesser
  • mit unterschiedlichen Materialien
  • mit unterschiedlichen Schnittdaten
  • mit jeder Maschinentype (Bauart und Hersteller)
  • der Bauteilspannung  
  • Kühlung (Kühlschmierstoff, Luft oder Trockenbearbeitung)

Dadurch wird das ganze nochmal sehr viel schwieriger herauszufinden, was hinter dem Geräusch für eine Bearbeitung steckt.

Leichter herauszuhören ist, ob es ein kontinuierliches Geräusch ist. Hier kann man schon mal filtern, ob es eine Drehbearbeitung, Bohr- und Aufbohrbearbeitung ist.

Oder ob es ein Geräusch ist, das mit kurzen Unterbrechungen einen typischen Rrrrrrrrrrr – Sound von sich gibt. Das wäre dann der typische unterbrochene Schnitt beim Fräsen.

Aber auch den könnte man evtl. verwechseln. Dieser Sound kann zum Beispiel auch beim Drehen mit unterbrochenem Schnitt entstehen. Z. B. wenn ein Vierkant oder Mehrkantmaterial abgedreht wird.

 

"Vibrationen bedeuten höheren Verschleiß der Werkzeuge und das herabsetzen der Schnittdaten."

 

Der Kunde müsste diese Bearbeitungen alle schon mal gemacht haben, um auch die negativen Sounds durch Vibrationen erlebt zu haben. Vibrationen bedeuten höheren Verschleiß der Werkzeuge und das herabsetzen der Schnittdaten.

Höhere Kosten entstehen durch die längere Bearbeitungszeit, durch den erhöhten Werkzeugverbrauch und die erhöhten Rüstkosten!

Vibrationen! Ich beschreibe es mal als hochfrequentes pfeifen, quietschen, kreischen und nicht kontinuierliches brummen. Fast alles, was sich unangenehm anhört, kann man in dem Quiz als Problem und Vibration einstufen.

Ein Punkt, der das ganze wieder schwieriger macht, ist ein Zischgeräusch, das nicht zu verwechseln mit dem oben beschriebenen Pfeifgeräusch ist. Zischgeräusche können durch extrem hohe Schnittdaten entstehen, wie z. B. im Quiz die Bearbeitung von CBD-diamantbeschichteten Bohrern für ISO N.

Auch die Werkzeugkühlung mit Druckluft kann ein lautes zischartiges Geräusch erzeugen. Geräusche, die durch sehr unterschiedliche Einflüsse und Auswirkungen zustande kommen.

 

Es ist nicht einfach, ein Gehör dafür zu entwickeln.


 

Genau dieses Ohr für Probleme in der Bearbeitung hat Thomas Bäuml, staatl. geprüfter Maschinenbautechniker, über die Jahre als Anwendungsberater entwickelt und steht Ihnen gerne für eine individuelle Beratung zur Verfügung.

 

Fordern Sie gerne unsere technische Beratung an:

 
Werkzeugtechnik

Telefon +49 8131 / 3331 - 0

E-Mail werkzeugtechnik@ludwigmeister.de

 

 

 

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