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Ein Gespräch zum Abschied - Wolfgang Schneider

Lesedauer: 6 Minuten
Ein Gespräch zum Abschied - Wolfgang Schneider

Eine kleine Verabschiedungszeremonie für Wolfgang Schneider letzte Woche im LAger in Dachau: v.l.n.r. Wolfgang Schneider, Gerd Mayer, Peter L. Meister, Hanne Heindel, Ulrike Meister, Max Meister.

Ende Juli verlässt Wolfgang Schneider nach 38 - jähriger Tätigkeit unser Unternehmen. Für viele Kunden, Partner, aber ganz besonders auch für die Unternehmensfamilie Ludwig Meister ist er in den vielen Jahren zu einer kaum wegzudenkenden Institution bei geworden.  

Max Meister fasste das in seiner Rede anläßlich einer der Corona Zeit entsprechend kleinen Abschiedsveranstaltung mit der Geschäftsleitung so zusammen:

 

"Nicht nur die Niederlassung Augsburg haben Sie erfolgreich entwickelt sondern vor allem für die Unterstützung bei der Entwicklung meiner Schwester und mir bin ich Ihnen sehr dankbar. Unsere Firma braucht Kollegen wie Sie - kritische Verbesserungsvorschläge und Arbeit im Detail! Bis zur letzten Woche. Immer 100 %!"

 

Der letzte Satz ist dabei unter anderem dem Umstand geschuldet, dass Wolfgang Schneider es sich, in für ihn typischer Manier, nicht nehmen ließ in den letzten Tagen vor seinem Ausscheiden noch im Lager in Dachau aktiv mitzuarbeiten, um Personalengpässe ausgleichen zu helfen. Eben Ludwig Meister Spirit.

 

Wir haben mit Wolfgang Schneider ein kurzes Gespräch über seine Zeit bei Ludwig Meister geführt:

intakt: Hallo Herr Schneider, am 31.07.2020 geht für Sie eine 38-jährige Tätigkeit bei Ludwig Meister zu Ende. Eine Zeitspanne, die in der heutigen Zeit sicherlich vielen unvorstellbar lang erscheint.

1979 war Helmut Schmidt Bundeskanzler, der HSV wurde deutscher Meister, Uli Hoeneß wurde Manager des FC Bayern und Franz Josef Strauss wurde Kanzlerkandidat der CDU für die Bundestagswahl 1980.

Was ist Ihre prägendste Erinnerung an das Jahr 1979, Ihrem Einstiegsjahr bei Ludwig Meister?

1979 bin ich als Vertretung für Frau Ulrike Meister bei Ludwig Meister, noch in der Volkartstrasse für den Bereich der Datenverarbeitung als Operator eingestiegen.

Meine prägendsten Erinnerungen an das Jahr 1979 sind der Jahrhundert-Winter in Norddeutschland und der Umstand, dass ich im März 1979 im Skiurlaub meine Frau kennengelernt habe.

1983 habe ich das Unternehmen dann vorübergehend verlassen um wieder in den Vertrieb/Einkauf zu wechseln, da die EDV Arbeiten nur außerhalb der Regelarbeitszeit abzuwickeln war, und bei Ludwig Meister zu dem Zeitpunkt keine passende Stelle zur Verfügung stand.

1986 bat mich Herr Peter Meister in Augsburg eine Niederlassung aufzubauen, somit trat ich erneut in das Unternehmen ein.

intakt: Rückblickend Herr Schneider, was waren für Sie die  herausragenden Entwicklungen, die sie bei Ludwig Meister in Ihrer Zeit erlebt und begleitet haben?

Als 19. Mitarbeiter hatte ich 1979 begonnen und schon 3 Jahre später wurde, trotz der Aufgabe der KFZ-Teile Vermarktung, der damalige Umzug in die wesentlich größeren Geschäftsräume in der Stuttgarter Straße in München notwendig. Das war schon eine rasante Entwicklung. Solides Wachstum sollte aber meine ganze weitere Arbeitszeit bei Ludwig Meister prägen.

Die nächsten Meilensteine an die ich mich, weil selbst aktiv beteiligt, sehr lebhaft erinnere waren 1987 und 1988 die jeweiligen Eröffnungen der Ludwig Meister Standorte Regensburg und Augsburg.

Und in diesem Zug kann dann natürlich auch der Umzug 2002 nach Dachau in ein damals riesenhaft erscheinendes Gebäude nicht unerwähnt bleiben. In diesen Tagen,  dem Zeitpunkt meines Ausstiegs kommt es einem - trotz weiterer Erweiterungen am Standort Dachau in den letzten Jahren - so vor als wäre es bald schon wieder zu klein.

 

Wolfgang Schneider auf einer Hausmesse von Ludwig Meister in 2003

 

Nicht unerwähnt dürfen natürlich auch die strategischen Übernahmen der Firmen Just, Mangold, Kettenwild und Rheinwerkzeug bleiben. Jede für sich Teil einer grundsoliden und erfolgreichen Wachstumsstrategie von Ludwig Meister.

Und last but not least, besonders für einen IT und Digital-Interessierten der ersten Stunde die Einführung der Autostore-Technik im Lager in Dachau. Eine mutige, frühe Entscheidung für ein innovatives Lager-Management System, die sich als absolut richtungsweisend für den Erfolg von Ludwig Meister in den letzten Jahren erwiesen hat.

intakt: Herr Schneider, Sie waren maßgeblich beim ersten großen Ausbau der IT Technik bei Ludwig Meister federführend im Projekt tätig. Was waren damals die  großen Herausforderungen und wie erleben Sie als Fachmann der ersten Stunden die aktuelle Entwicklung der Digitalisierung im Handel?

Die alte Siemens Anlage konnte damals gerade das Tagesgeschäft abwickeln, alle anderen Auswertungen (Statistiken, Fakturierung, Bestandsermittlungen, Bestellvorschläge) waren nur zeitversetzt möglich. Allein die Datensicherung mit den riesigen 5 MB Wechselplatten war jedesmal ein einziges Abenteuer.

In den frühen Jahren waren wir natürlich abhängig von der jeweiligen Programmierungsfirma. Das war zwar auch schon richtungsweisend, aber erst durch den Aufbau einer eigenen großen IT Abteilung wurden wir wirklich handlungsfähig, schnell und agil.  Heute können wir nach unseren Wünschen und Bedarfen planen und entwickeln.  Das spiegelt sich nicht zuletzt auch in unserem hervorragenden Webshop wieder.

intakt: Herr Schneider, Sie haben die dritte Generation der Meister Familie in das Unternehmen „hereinwachsen“ sehen, gibt es Momente, an die Sie sich besonders erinnern?

Sehr richtig, die anstehende Geburt von Elisabeth Meister war ja letztendlich der Auslöser für meinen Wechsel von Hamburg in den Süden.  Später starteten Elisabeth und Max als Jugendliche mit einem eigenen Geschäft – Wälzlager-Verkauf für Inliner und Skater. Und legten so schon früh das Fundament für ihren späteren Einstieg ins Geschäftsleben.

Gerne erinnere ich mich auch an die ersten gemeinsamen Geschäftsreisen nach dem Eintritt von Elisabeth Meister ins Unternehmen. Eine Reise ging z.B. zu den Osram Werken in Tschechien und der Slowakei. Eine faszinierende Zeit. Die Unterkünfte dort waren damals sehr weit vom gewohnten deutschen Standard entfernt.

Auch der Aufbau und die gemeinsame Betreuung unseres Kunden UPM gemeinsam mit Elisabeth Meister sind mir noch gut in Erinnerung.

intakt: Abschließend eine Frage, die natürlich kommen muss: Was, welche Dinge werden Sie am meisten vermissen, wenn Sie auf Ihre Zeit bei Ludwig Meister zurückschauen?

Die immer neuen und herausfordernden Aufgaben werde ich vermissen, so muss ich mir jetzt selber welche suchen. Natürlich denke ich auch gerne an den großen Zusammenhalt in der gesamten Firma. Das Zusammenspiel aller Kräfte, nur so konnte der stetige Erfolg letztendlich geleistet werden.

Auch die Kollegen werden mir abgehen, ein Wiedersehen nach den Corona Zeiten, ebenso wie eine Abschiedsfeier, sind aber schon heute fest eingeplant.

 

 

Wolfgang Schneider vor der Niederlasung Augsburg

 

intakt: Herr Schneider, vielen herzlichen Dank für dieses Gespräch. Ihnen alles erdenklich Gute für die vielen Jahre die noch vor Ihnen liegen mögen, Gesundheit und viel Freude an den neuen „Freiräumen“.

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