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Erste Testversuche mit Exoskeletten gestartet

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Erste Testversuche mit Exoskeletten gestartet

Das Arbeiten in der Lagerlogistik ist eine körperlich anspruchsvolle Tätigkeit. Täglich werden mehrere Tonnen Ware durch den Warenfluss-Prozess der Ludwig Meister Zentrallogistik bewegt. Auch wenn den Großteil des Transportweges über Förderstrecken, Flurfördergeräte und Roboter erfolgt, an vielen Stellen ist weiterhin Muskelkraft gefragt.

 

"Um dies den mehr als 40 Lagerkolleg:innen so einfach wie möglich zu machen, prüfen wir ständig Maßnahmen für die ergonomische Arbeitsunterstützung," erklärt Claus Schuhbauer, Arbeitssicherheitsbeauftragter bei Ludwig Meister.  "Deswegen starten wir heute die Testphase mit den Exoskeletten der Firma Ottobock." 

Vier Kollegen werden in den kommenden 2 Wochen Exoskelett-Lösungen für den Rücken in ihrem Arbeitsalltag tragen und Erfahrungen sammeln. "Wir haben uns für zwei verschiedene Modelle zum Testen entschieden, entsprechend den unterschiedlichen Anforderungen in unserer Logistik – von eher dynamischen zu vorwiegend stationären Tätigkeiten," sagt Claus Schuhbauer. Sind diese positiv, sollen weitere Kolleg:innen damit ausgestattet werden.

Der erste Tag der Testphase beginnt mit einem Kick-Off Termin bei dem Sören Wöhe, Global Ergonomic Specialist bei Ottobock Bionic Exoskeletons Funktion, Eigenschaften und Umgang mit den Exoskeletten erklärt: "Unsere Exoskelette haben den Anspruch technische Lösungen anzubieten, die es Menschen ermöglichen langfristig und gesundheitsschonend ihrer Arbeit nachzugehen. Die beiden mitgebrachten Modelle sind speziell zur Rückenunterstützung für Menschen in der Logistik entwickelt." Er betont aber auch, dass die Maschinen nicht zur Leistungssteigerung - also zum Heben von noch höheren Lasten - gedacht sind, sondern ausschließlich zur Entlastung der Wirbelsäule und dem unteren Rücken bei der Lastenhandhabung. Je eingesetztem System sind Entlastung von 15 kg bzw. 25 kg möglich. Zudem fördert es eine ergonomischere Arbeitshaltung. Ausreichend, um in vielen Fällen vom roten Bandscheibenschädigend in den Gesundheitserhaltenden Bereich zu kommen.

 

Dann geht es an die Anprobe der Exoskelette. Wie diese korrekt angelegt werden und an die individuelle Person angepasst werden können - führt Sören Wöhe zunächst vor. Von 1,60 bis 1,90 Metern Körpergröße und Kleidergrößen von XS bis XXL können die Exoskelette eingestellt werden. Schließlich legen die Kollegen dann ihre Modelle selbst an.

 

 

So ausgestattet, geht es an die jeweiligen Arbeitsplätze der Kollegen in der Logistik, um erste Erfahrungen mit den Systemen zu machen. Aufmerksamkeit erzielt die neue Ausrüstung auf jeden Fall gleich bei den anderen Kolleg:innen, den Probanden kommt das noch alles sehr ungewohnt vor. Dass man sich an das Tragen der Exoskelette zunächst gewöhnen muss, bestätigt auch der Produktexperte Sören Wöhe, verspricht aber auch, "Ihr werdet den positiven Effekt vielleicht noch nicht am ersten und auch noch nicht am zweiten Tag verspüren. Spätestens aber gegen Ende der Arbeitswoche stellen die meisten fest, dass die typischen Ermüdungserscheinungen nach einer anstrengenden Woche deutlich geringer ausfallen."

Beim Blick auf die Arbeitsplätze erkennt Sören Wöhe auch, dass bereits im Vorfeld auf das Maßnahmenmodell nach dem TOP-Prinzip geachtet wurde. Das bestätigt auch Claus Schuhbauer: "Wir haben bei unseren Arbeitsplätzen zunächst geschaut, welche technischen Maßnahmen möglich sind, um belastende Bewegungen von vornherein zu vermeiden. Beispielsweise mit Hubtischen, dass sich nicht so oft gebückt werden muss. Dann haben wir als organisatorische Maßnahme eingeführt, dass die Kolleg:innen viel häufiger die Aufgaben wechseln. So vermeiden wir extrem einseitige Arbeitsbelastungen."

 

Als Persönliche Maßnahme, die die restliche nicht zu vermeidende Arbeitsbelastung noch weiter minimiert, sollen die jetzt sich im Test befindlichen Exoskelette helfen. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse und Erfahrungsberichte der Kollegen.

 

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